Kapselendoskopie_Spalten

Hierzu wird eine Kapsel von der Größe eines Bohnenkerns (ca. 26 x 11 mm) benutzt, die geschluckt werden kann. Die Kapsel macht Bilder aus dem Magen-Darm-Trakt und sendet diese per Funk an einen Rekorder, der neben dem Körper getragen wird. Die Kapsel enthält neben einer Lichtquelle zwei Kameras, die 2-6 Bilder pro Sekunde machen, außerdem eine Stromversorgung, die etwa 12 Stunden lang kontinuierliche Aufnahmen ermöglicht. Die Kapsel wird nach der Passage des Verdauungstrakts unbemerkt in die Toilette ausgeschieden und muss nicht geborgen oder gar wiederverwendet werden. Die Bilder werden nach der Untersuchung aus dem Rekorder auf einen Computer übertragen und vom Arzt ausgewertet.

In unserer Praxis verwenden wir die neueste Generation der PillCam®-SB3-Kapsel von Given Imaging (mittlerweile Teil der Firma Medtronic). Wichtig zu wissen ist, dass die Kapselendoskopie derzeit nur zur Untersuchung des Dünndarms sinnvoll eingesetzt werden kann. Der Magen und der Dickdarm sind ja durch die konventionelle Endoskopie bereits sehr gut zu untersuchen. Der Dünndarm ist wegen seiner Länge und tiefen Lage im Körper aber mit flexiblen Endoskopen nur zu einem sehr kleinen Teil einsehbar. Diese diagnostische Lücke füllt die Kapsel.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen diese Leistung nur, wenn eine unklare chronische Blutarmut bzw. eine okkulte Blutung besteht (d. h. ein nicht sichtbarer Blutverlust über dem Magen-Darm-Trakt), deren Ursache vermutlich im Dünndarm liegt. Als weitere Voraussetzung wird von der Krankenkasse gefordert, dass innerhalb der letzten drei Monate eine Magen- und eine Darmspiegelung durchgeführt wurden, in denen keine Blutungsquelle zu finden war. Je nach Vorbefunden ist es aber auch möglich, die Untersuchung direkt im Anschluss an eine Darmspiegelung durchzuführen. Verständlicherweise kann jedoch nur ein mit der Untersuchung vertrauter Arzt beurteilen, ob die Kapselendoskopie des Dünndarms in Ihrem Fall sinnvoll ist.